Auf dieser Seite werde ich meinen Selbstbau eines Gitterbetts dokumentieren. Genauer gesagt will ich für unser großes Doppelbett einen Gitteraufsatz bauen, den man auch leicht wieder entfernen kann. Unser Bett ist ein wenig länger als normal, die Liegefläche misst 2,00m x 2,20m.
Entwurf
Mangels einer besseren Software habe ich die Entwürfe mit dem guten alten Corel Draw 8.0 gezeichnet und als PDF exportiert: Kopfende, Fußende.
Material
Als erstes habe ich in verschiedenen Baumärkten nach passenden Rundstäben gesucht. Nach meinen ersten Entwürfen würde ich ca. 60 Stäbe von knapp einem Meter länge benötigen. Im Baumarkt kostet ein solcher Rundstab von 22mm Durchmesser um die vier Euro. Das hätte bedeutet, dass ich 240 Euro nur für die Rundstäbe bezahlen müsste. Also ich etwas rumgefragt und bekam schließlich den Tipp, bei Rundstab 24 zu gucken. Dort habe ich dann meine 60 Stäbe für gut 100 Euro inklusive Versand bestellt. Einige Tage später hatte ich dann den ersten Baustein für unser neues Gitterbett 🙂
Nun fehlten noch diverse Holzbalken für die vier Beine und die vier Gittersegmente. Jedes Gittersegment sollte aus zwei horizontalen Balken vestehen, die an den Enden jeweils durch einen dünnen vertikalen Balken zu einem Rechteck verbunden werden. Holzkauf ist leider keine einfache Sache, so sind wir gleich zu einem Fachhändler gefahren: Holz Possling. Den Plan, ganz normale Vollholz-Balken zu kaufen, ließ ich schließlich fallen. Zu krumm und trotzdem teuer war das angebotene Material. Also fiel die Wahl schließlich auf recht preisgünstige und formhaltige Leimholzbalken. Die hatten dann allerdings geringfügig andere Abmessungen, so dass ich nun alles noch um wenige Millimeter umplanen muss.
Holzart | Maße | Anzahl | Gesamtpreis |
---|---|---|---|
Rundstab, Buche, geschliffen | 22mm x 1m | 60 | 101,70 (inkl. Versand) |
Leimholzbalken, Kiefer, gehobelt, astrein | 55mm x 55mm x 3m | 2 | 18,90 |
Leimholzbalken, Kiefer, gehobelt, astrein | 55mm x 35mm x 3m | 8 | 49,20 |
Kieferleisten, gehobelt | 35mm x 18mm x 2m | 4 | ca. 8,00 |
Der Gitteraufbau soll abnehmbar und zerlegbar sein. Also müssen die Gittersegmente mit den Beinen verschraubt werden, so dass man sie beliebig oft trennen und wieder verbinden kann. Dazu habe ich mir große Senkkopfschrauben mit passenden Scheiben und Hutmuttern besorgt. 16 Senkkopfschrauben M8 x 80mm jeweils mit Unterlegscheibe und Hutmutter kosteten bei meinem lokalen Eisenwarenladen 18,86 Euro.
Es geht los…
26.12.2010
Der erste Schritt werden die vier Beine sein. Dabei wird es gleich etwas spannend, weil ich hierfür das erste Mal mit einer Oberfräse arbeiten werde.
Beine
Für die vier Beine muss ich jeweils die 3m langen Balken mit quadratischem Profil (55mm x 55mm) halbieren und dann jeweils von einem Ende aus eine breite Nut hineinfräsen, in der später das überstehende Stirnbrett des Betts verschwinden soll:
Ich habe dazu einen Bohr-Fräser mit 20mm Durchmesser gewählt:
Nach einigen Fräsdurchläufen bleibt nur noch ein schmaler Rest in der Mitte übrig:
Der Rest lässt sich leicht mit einem Holzbeitel entfernen. Dann noch etwas schleifen und fertig ist die Nut:
Leider bin ich auf der einen Seite etwas über das Ziel hinausgeschossen, aber das wird man nachher kaum sehen können, da die Stelle später durch das Gittersegment verdeckt wird.
Ein erster Test zeigt, es passt gut und es bleibt genug Luft, um das Ganze später mit etwas Filz abzupolstern, damit es nicht so klappert:
Gitterstäbe
Als Gitterstäbe habe ich ja die 22mm Rundstäbe eingekauft. Leider sind sie aber etwas dicker, also vielleicht 22,5mm, so dass sie nicht in die exakt 22mm messenden Löcher passen. Dann musste ich leider feststellen, dass man die guten Forstnerbohrer nicht ohne Weiteres in jedem Durchmesser bekommt. Insbesondere konnte ich in keinem der sieben Baumärkte, die ich dafür abgeklappert habe, einen mit 23mm bekommen. Es gibt durchaus Spezialhändler im Internet, bei denen man die bekommen kann, aber das dauert mir jetzt zu lange…
Ich werde also den 22er Forstnerbohrer nehmen und die Rundstäbe dann an den Enden ein wenig mit dem Bandschleifer bearbeiten, so dass ich sie ohne viel Gewalt hineinbekomme. Dafür habe ich den Bandschleifer mit ein Paar Holzklötzchen rücklinks in den Schraubstock eingespannt.
Auf dem Tischchen meiner Säulenbohrmaschine habe ich den Seitenanschlag jetzt ganz genau eingerichtet, damit die Löcher nachher auch schön mittig gelingen:
Die Abstände zwischen den einzelnen Löchern habe ich mit dem Stechzirkel markiert und so kann ich nun ganz fix alle Löcher der Reihe nach bohren:
Nun habe ich die Stäbe für eine der Stirnseiten kurzerhand eingeleimt und schön verspannt. Auf dieser Seite habe ich sechs Stäbe ausgelassen. Die sollen später nämlich herausnehmbar sein. Dazu habe ich die Löcher mit einem etwas größeren Bohrer (24mm statt 22mm) und im oberen Balken auch 1cm tiefer gebohrt.
3.1.2011
Die schmalen Endleisten werde ich mit jeweils insgesamt vier 8mm-Dübeln und etwas Leim befestigen.
Zusätzlich werde ich in die vier Ecken jedes Segments noch einen kleinen verzinkten Winkel schrauben, der die Hauptbelastung der Verschraubung mit den Beinen aufnehmen soll. Dazu bohre ich jeweils das mittlere Loch auf 8,5mm auf, so dass die M8-Schrauben gut hindurchpassen.
Zur Befestigung an der dünnen vertikalen Leiste (siehe Bild oben) verwende ich Universalschrauben 4mm x 16mm, für die horizontalen Träger nehme ich 30mm lange.
Nun muss ich noch genau maßnehmen, um das Loch für die M8-Schrauben durch das vorgebohrte Loch im Winkel, die dünne Leiste und das Bein zu bohren.
(Notiz für Folgeprojekte: Einfache Kiefernleisten sind wirklich absoluter Mist und eigentlich für nichts zu gebrauchen. Diese Winkel in den Ecken waren eigentlich nicht geplant, aber ohne sie wird das früher oder später hier brechen. Immerhin würde dann die gesamte Last auf den Enden dieser Leisten ruhen.)
4.1.2011
Heute habe ich nun endlich das erste Gittersegment soweit fertig, dass ich es richtig montieren kann:
Jetzt kann man auch sehr schön die Verschraubungen erkennen:
8.1.2011
Es ist vollbracht! Heute konnte ich nun endlich alle vier Gitterteile montieren 🙂 Ich find’s toll, aber seht selbst:
Nun müssen wir nur noch alles ein weiteres Mal überschleifen, um auch die ganzen Leimreste zu entfernen. Anschließend kommt dann noch das Oberflächenfinish: Klarlack oder Öl — das müssen wir uns noch überlegen.
Aber ehrlich gesagt, das Ganze war schon ziemlich anstrengend für mich. Wir werden das neue Schlafgefühl sicher erst einmal eine Weile so genießen, bevor wir die letzten Kleinigkeiten angehen.
da würde gern klein sein 🙂
Hey Eldi,
meine Fresse, bist Du Schreiner von Beruf??
Toll. Super. Lass es dir patentieren. Kannst ne Menge €uronen damit machen 😉
Nässende Grüsse
Sieht richtig super aus 🙂 Und ich denke wenn man es by Doing yourself macht ist es billiger oder? 😀
HAllo Eldi sieht echt Cool aus, fehlt nur noch die
bepolsterung im Kopfbereich ( Nestchen ) und die Metalwinkel würde
ich evtl durch Holzwinkel austauschen damit es schöner aussieht !
Viel Spaß im Gitterbett und berichtet auch mal über dir
Veränderungen Schlafgewohnheiten, Länger Liegen bleiben, usw Gruß
Ronnybaby HIer wäre mein Tip fürs Nestchen
http://www.babyprofi.de/cgi-bin/cosmoshop/lshop.cgi?action=showdetail&artnum=bieco_18-207005_nestchen_luisa_350_gruen&source=froogle&ls=de
Huhu!
Also das neuen Schlafgefühl ist wirklich super! Wenn wir nachts nicht die Rolläden herunterlassen, fällt noch ein wenig Licht durch die Vorhänge ins Zimmer, so dass man die Umrisse des Gitters noch gerade erkennen kann. Das sieht voll schön aus 🙂
Besonders gut gefällt uns auch, dass man jetzt lauter Kuscheltiere, Kissen und Decken im Bett haben kann und nichts fällt einfach so raus. Man kann sich einfach eine total gemütliche Höhle enrichten.
Für mich hat sich der Aufwand auf jeden Fall gelohnt, ich finde es toll 🙂
Tschüss,
Eldi.
schaut schon recht nett aus..
ein Gitterdoppelehebett, da haben die 2 kleinen viel Platz zum spielen 😀
So, ich habe nun die beiden Zeichnungen aktualisiert. Nun sind alle Angaben in cm und die Maße der Holzleisten sind korrigiert.
Das sieht ja sehr spannend aus. Ich bin schon sehr gespannt das Endresultat zu sehen.