„Fabine Exklusiv“, die 4 Liter Windel – Der Prototyp-Test

Wie ihr hier lesen konntet, wird es in Kürze eine neue Windelmarke geben, welche nicht von einem großen Hygieneartikelhersteller entwickelt wurde, sondern von einem Windelträger selber, der auch auf verschiedenen deutschen Windelcommunities selber aktiv ist. Also endlich eine Windel vom einem Windelträger für uns ABs und DLs; aber natürlich nicht nur für uns. Der Name hat sich seit unserem letzten Artikel leicht geändert. Statt „Fabine X-Plus“ soll sie nun unter dem Namen „Fabine Exklusiv“ auf den Markt kommen.

Wie uns ABTischler versichert hat, gibt es auch von institutioneller Seite Interesse an der neuen „Fabine“-Windel, so dass das ganze sich nicht komplett durch Verkäufe der freiwilligen Windelträgern fianzieren muss. Das ist sicherlich Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Produkt. Denn auch wenn es viele von uns freiwilligen Windelträgern gibt, so ist es doch unbestritten, dass die große Masse der Erwachsenenwindeln im Krankenhaus und in der Pflege verbraucht werden.

Nun aber endlich zum eigentlichen Thema. Unsere Eindrücken zu dem Prototypen der Fabine. Da wir jeder nur eine Windel bisher getestet haben sind das natürlich noch sehr subjektive Ergebnisse, die wir gerne später  mit dem finalen Produkt noch weiter verfeinern möchten.

Zuerst einmal zum Prototyp:

Nch Angaben des Herstellers handelt es sich hier bislang rein um einen Saugstsärke-Prototypen.

Es ist weder in der Folie, noch in der Qualität der Klebestreifen das finale Modell. Das Modell wurde, wie auch das endgültige Produkt, bei einem Produzenten in China hergestellt. Für den Saug-Prototypen wurde eine Standard Windel genommen und mit einer stark erhöhten Menge eines Superabsorbers ausgestattet.

Darauf basierend gehen wir hier nur am Rande auf die Passform, die Folienqualität oder die Klebestreifen ein, denn die werden im finalen Produkt noch anders aussehen. Wir haben uns jetzt in unseren Erfahrungen auf die Saugsärke fokkusiert.

Und die Saugstärke ist beeindruckend. Zu Beginn des Tests, ist die Windel eher dünn, ungefähr gleichzusetzen mit einer Tena Super. Also wirkt das erstmal sehr unspektakulär. Es ist wohl davon auszugehen, dass die finale Fabine sich auch zu Beginn schon dicker anfühlt.

Für unseren Test haben wir uns mit jeder Menge Flüssigkeit ausgestattet. Es soll ja schliesslich ein Extremtest werden. Wie die Videos auf http://buntewindel.de zeigen, nimmt die Windel 4 Liter Flüssigkeit, also Wasser auf. Das ist natürlich ein theoretischer Wert, der so in der Praxis nie zu erreichen ist. Dafür gibt es zwei Gründe: Zum einen können Superabsorber weniger Urin als Wasser aufnehmen. Zum anderen weil sich die Nässe bei einer Windel die am Körper anliegt natürlich nicht so gut verteilen kann, wie bei einer Windel die flach auf dem Tisch liegt. Es gibt ja auch so etwas wie Schwerkraft, die verhindert dass der hintere Teil vollständig nass wird. Der Kapilareffekt hilft da zwar teilweise, aber zu 100% wird die Windel dann doch selten nass.

Also war unsere Erwartungshaltung nicht, dass wir die 3- oder gar 4-Liter Grenze knacken, sondern mal zu schauen wo so ungefähr die Grenzen liegen.

Nun der eigentlich Test von Eldi:

Als Linus mir vor einer ganzen Weile erzählt hat, dass er im Windelnet-Chat jemanden kennengelernt hat, der eine eigene Windel in China produzieren lassen will, bin ich natürlich gleich extrem hellhörig geworden. Als  ich dann kurz nach Weihnachten mein erstes Probeexemplar in Händen hielt, konnte ich es kaum erwarten, den Test zu starten. Leider dauerte es dann doch noch ein Paar Wochen, bis ich die passende Gelegenheit dazu hatte. Schließlich wollte ich der Testwindel auch eine kleine Herausforderung bieten 😉

Endlich kam ein passender Abend, wir wollten ohnehin einen langen, gemütlichen DVD-Abend machen. Also ging ich ins Schlafzimmer, um mich auf das große Experiment vorzubereiten. Die Windel hat im vorderen Bereich – der Landezone der Klebestreifen – eine durchgehende Verstärkungsfolie, damit man die Klebestreifen ohne Einreißen der normalen Folie wieder lösen und erneut verschließen kann. Diese Verstärkungsfolie war – zumindest beim Prototypen – erheblich dicker und dadurch etwas weniger elastisch als beispielsweise bei Tena. Sie erinnerte mich sehr stark an das, was ich da bei der berühmten Bambino gesehen habe.

Beim Zukleben hatte ich dann leider ein kleines Problem, denn die oberen Klebestreifen saßen viel zu tief, so dass die Windel zuerst nicht so richtig fest und sicher sitzen wollte. Kurzerhand half ich da mit zwei schmalen Streifen weißen Gewebebands nach und schon saß alles perfekt.

Dann kam der erste Teil des Tests: Ich schlich mich zurück ins Wohnzimmer, wo meine Freundin schon auf mich wartete, und war sehr gespannt auf ihre Reaktion. Nun, um es kurz zu machen, sie war wirklich begeistert vom ersten optischen Eindruck 🙂 Schon an dieser Stelle sind manch andere Testexemplare, die ich so im Laufe der Jahre ausprobiert habe, gescheitert. (Das Urteil „definitiv nicht sexy“, kann sich bei uns keine Windel erlauben, da hilft dann auch keine sensationelle Saugfähigkeit mehr.) Bei meinem Körperbau saß sie wirklich gut und auch an den Beinen schön fest, ohne aber unbequem eng zu sein. Nachdem ich mit dem Klebeband nachgeholfen hatte, saß sie auch am Po sehr gut und so konnte es nun richtig losgehen.

Nach einer DVD, einer halben Flasche Wein und einigen Gläsern Wasser war die Windel recht nass und Schwerin geworden. Normalerweise hätte man jetzt wohl gewechselt, aber dieses Mal wollte ich ja wissen, wie weit ich gehen kann. Also habe ich eine Gummihose darübergezogen – nur zur Sicherheit. Eine weitere Stunde und eine Flasche Club Mate später hatte ich dann aber doch wirklich das Gefühl, ich würde gleich wegschwimmen. Auf dem Weg ins Badezimmer wurde mir dann auch klar: Ja, das Ding ist jetzt wirklich nass und wirklich schwer. Nach dem Ausziehen musste das Teil natürlich auf die Waage. Die geht leider nur bis 2 kg, was offensichtlich nicht ganz reichte! Ich musste sie Waage aber wirklich nur minimal entlasten, damit sie das Gewicht von gut 2 kg anzeigen konnte. Insofern gehe ich davon aus, dass sie ziemlich genau 2 kg Urin aufgesaugt hat, was ich wirklich beachtlich finde. Normale Windeln schaffen das nicht einfach so. Am Ende war sie wirklich komplett von vorne bis hinten nass, was auch keine Selbstverständlichkeit ist, zumal ich mir auch keine besondere Mühe gegeben habe, für eine gute Verteilung im Inneren der Windel zu sorgen.

Mir hat das Experiment viel Spaß gemacht und ich freue mich darauf, das erste Mal die endgültige Version 1.0 in die Finger zu bekommen. Die Saugfähigkeit war wirklich toll und der Sitz auch. Ich hoffe aber, dass die Position der Klebestreifen noch verbessert wird. Der Prototyp war noch nicht bunt bedruckt, sondern nur mit einfarbigen Smileys. Hier darf man also noch auf das endgültige Design gespannt sein.

 

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