Die GWCB-Party am Freitag abend war gerade erfolgreich überstanden und ich war froh, dass ich meinen Alkoholkonsum in sehr erträglichen Grenzen gehalten habe. Kurze Nächte und zuviel alkoholische Grundnahrungsmittel ergeben meist eine ungute Mischung für die Aktivitätsplanung des nächsten Tages.
Recht fit ging es für meine Gäste und mich in die zweite Runde des Marathonwindelwochenendes. Den CSD haben wir uns recht unbeeindruckt am Wittenbergplatz angeschaut. Leider hatten wir uns zuerst auf der falschen Seite der Baustelle postiert, so dass wir gar nichts gesehen hatten und nach einem Positionswechsel soweit hinten standen, dass wirklich nur die Wagen zu sehen waren, aber nichts von laufenden Fußvolk.
Die Wagen bestätigten die Meinung, die ich schön öfters über den CSD gehört habe: Es handelt sich inzwischen um eine kommerzielle Veranstaltung, die keine spürbare inhaltliche Aussage rüberbringt. Erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Schwule und Lesben zwar gesellschaftlich inzwischen weitgehend anerkannt sind, aber von echter Gleichberechtigung wirklich noch nicht die Rede sein kann.
Unser heimliches Highlight waren dann Hanni und Nanni mit 80er Jahre Scout-Ranzen, das ganze sicher ausbalanciert auf hohen, roten Plateau-Pumps . . . ein Traum!
Nach dem CSD ging es dann am Samstagabend weiter mit dem Windelstammtisch. Seit letztem Jahr gibt es die Zusammenarbeit zwischen dem GWCB und dem Berliner Windelstammtisch, der aus der Windelbabies Community hervorgegangen ist, inzwischen aber zum Treffpunkt aller Berliner Windelträger geworden ist. Seitdem findet am Abend des CSD und somit einen Tag nach der GWCB Party der Windelstammtisch im Prenzl’berg statt. Durch die vielen auswärtigen Gäste, die durch die Party und dem CSD in der Stadt waren, waren dieses Mal gleich zwei große Tische für uns reserviert. Dass das eine gute Idee war, zeigte sich, als immer mehr Gäste eintrafen und wir insgesamt 33 Teilnehmer zählen konnten. Überhaupt war es ein Abend der Schnappszahlen. Die 22 Fussballspieler, die wir auf der Leinwand direkt über unserem Tisch bewundern durften, wurden von unserer Gruppe weitgehend ignoriert. Kamerun-Dänemark war jetzt auch nicht gerade die Hammerbegegnung, die man unbedingt schauen muss. Die internationalen und nationalen Gäste, summierten sich auf elf; um die Schnappszahlen kamen wir an diesem Abend einfach nicht drum herum.
Schön war auch, dass wir wieder neue Stammtischteilnehmer aus der Berliner Gegend begrüßen durften. Es ist immer schön, wenn sich bislang noch Unbekannte trauen und sich einfach dazusetzen. Wir hoffe, wir sehen euch alle wieder beim nächsten Stammtisch. Im Juli wird es eine Mini-Sommerpause geben in der der Stammtisch in unserem Stammlokal Pause macht. Im August geht’s dann weiter in die neue Saison im Prenzl’Berg.
Alle die solange nicht warten können, seien noch einmal darauf hingewiesen, dass wir im Juli eine Sommeraktion planen, eine Art Outdoor-Stammtisch mit Picknick, Grillen oder ähnlichem. Dazu hier in Kürze mehr.